“Von allen Teilen des Heeres hat die Luftwaffe am gründlichsten Akten vernichtet.” Henrik Schulze
Juli 2012
Über die eigentliche Höhere Technische Fliegerschule (HTS), so wie sie jetzt noch besteht ist sehr wenig bekannt. Zu Kaiserzeiten hatte bereits eine Fliegertruppe hier eine kleine Fliegerschule eingerichtet. Während des 1. Weltkrieges wurde in der Nähe ein Luftschiffhafen errichtet. Dazu sind 1916 zwei Luftschiffhallen („Albrecht“ und „Baer“) mit Kasernen und einer Wasserstofferzeugungsanlage gebaut worden. Gemäß den Vereinbarungen der Versailler-Vertrages wurde jedoch die Nutzung aufgegeben und ein großer Teil abgebaut.
1933 erließ der Reichsminister der Luftfahrt, Hermann Göring, die Errichtung von Spezialschulen für die neu aufzubauende Luftwaffe. Gebaut wurde wegen des Versailler Vertrags unter strengster Geheimhaltung, so hieß die HTS damals noch “Technische Schule der Deutschen Verkehrsfliegerschule GmbH“. Bereits im Herbst 1933 sollen ca. 1500 Schüler hier unterrichtet worden sein, die aber noch in kleinen Baracken untergebracht waren. Die noch heute erhaltenen repräsentativen Gebäude sollen dann wohl 1934/1935 errichtet worden sein. Der Grundriss des Geländes weist dabei die Form eines Flugzeuges auf, zudem waren alle Gebäude um einen großen Platz in der Mitte gebaut worden, von dem aus Appelle über das gesamte Gelände, ohne Hilfe von Lautsprecheranlagen, zu hören waren.
Am 1. März 1935, mit der „Enttarnung“ der deutschen Luftwaffe, gab sich die Schule als militärische Einrichtung zu erkennen. Nach der Besetzung Polens wurde die Fliegertechnische Schule nach Warschau verlegt und es zog die Höhere Fliegertechnische Schule (HTS) ein. Am 20.04.1945, wurde das Gelände von der Roten Armee eingenommen um später hier sowjetische Panzer- und Artillerieoffiziere bis 1992 auszubilden. Heute stehen die Gebäude unter Denkmalschutz.