Juli 2017
Diese Physiotherapieschule war eine von ehemals vier Loges-Schulen in Deutschland. Seit dem Ende der 1980er war sie in dem bereits 1864 als “Hotel Ludwigslust” erbauten Gebäude ansässig. Die Schule war einst Ausbildungsstätte und Wohnheim für angehende Physiotherapeuten. Anfang 2006 wurde der Lehrbetrieb hier jedoch eingestellt und an einen anderen Ort verlegt. Der Name der Loges-Schulen geht auf den Gründer Carl Bernhard Loges (1887-1958) zurück. Ein deutscher Sport- und Gymnastiklehrer, der als Erneuerer des weiblichen Turnens durch rhythmische Gymnastik gilt und der Gymnastik in Deutschland zu einem hohen Ansehen verhalf. Die erste Schule gründete er 1925 unter dem Namen Loges-Schule für Bewegungskunst in der Lehrerinnen für Gymnastik, Tanz und Turnen ausgebildet wurden.
Mein Besuch liegt nun schon drei Jahre zurück. Einige Jahre zuvor war das Gebäude noch gänzlich verschlossen und so hatte ich sehr viel Glück das Gebäude noch einmal erkunden zu können, denn bereits ein Jahr später wurde für das denkmalgeschützte Gebäude die Abbruchgenehmigung erteilt. Obwohl das Gebäude bei meinem Besuch äußerlich in einem sehr guten Zustand erschien, war es innen bereits massiv einsturzgefährdet. Es war schon ein sehr mulmiges Gefühl allein dieses riesige Gebäude zu erkunden, doch die noch vorhandene Einrichtung und der erfreulicherweise fast komplett fehlende Vandalismus machten diesen Besuch zu etwas ganz besonderem.
Wie weit mich mein Weg noch durch das Gebäude geführt hätte, wenn ich nicht einen Blick in den Innenhof geworfen hätte kann ich gar nicht beantworten. Hier zeigte sich die Vergänglichkeit und das Ende des Gebäudes bereits auf eindrucksvolle Weise. Eine Wand im Innenhof hatte sich bereits deutlich verformt, wodurch die oberen Etagen nicht mehr begehbar waren und bereits kurz nach meinem Besuch wurde auch das schöne Friedrich Helmholz Klavier im Eingangsbereich durch eine herabstürzenden Decke zerstört.
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