September 2015
Genau 100 Jahre ist her, dass die wohl sinnloseste Schlacht des 1. Weltkrieges hier zwischen deutschen und französischen Truppen tobte. 300 Tage sollte sie dauern, in der sich die an der Maas gelegene Stadt Verdun in eine Hölle verwandelte. Als am 21. Februar 1916 der „Lange Max“ den ersten Schuss auf Verdun abgab, ahnte noch niemand welches Feuerinferno folgen sollte. Innerhalb von neun Stunden regneten über eine Million Granaten aus 1220 Geschützen auf die französischen Stellungen nieder.
Als die Schlacht um Verdun begann war der erste Weltkrieg bereits zwei Jahre in seinen vollen Zügen. Sowohl die Mittelmächte als auch die Entente konnten keine größeren Gebietsgewinne mehr verzeichnen und der Bewegungskrieg hatte sich in einen Stellungskrieg verwandelt. Mehrere französische Offensiven waren bereits gescheitert, sodass die deutsche Herresführung sich ebenfalls für eine Offensive entschied, um die Franzosen hier in einer riesigen Materialschlacht zu binden und auszubluten.
Zum Einsatz kamen die modernsten Waffen der damaligen Zeit, neben Panzern und Maschinengewehren auch Giftgas und Flammenwerfer, die das Gelände in eine Mondlandschaft verwandeln sollte, die noch heute die Landschaft prägt. Als Beispiel sei die strategisch wichtige Erhebung „Höhe Toter Mann“ genannt, die nach dem Krieg neu vermessen wurde und aufgrund des Artilleriebeschusses 16m niedriger war. Auf dem Höhepunkt der Schlacht um Verdun betrug die Lebenserwartung eines Soldaten 14 Tage.
Innerhalb von zehn Monaten verloren hier auf beiden Seite etwa 300.000 Soldaten ihr Leben und weitere 400.000 galten als Verwundet bzw. Vermisst. Wobei heute davon auszugehen ist, dass etwa 50% der Vermissten auch in Verdun umgekommen sind. Das Ende der Schlacht wird mit dem 19. Dezember 1916 angegeben, obwohl es in der folgenden Zeit noch weitere Kämpfe in der Region gab. An diesem Tag verlief die Front des deutschen Heeres nur wenige Meter entfernt von ihrem Ausgangspunkt.
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