April 2017
Dieses prachtvoll erbaute Kaufhaus war eines der schönsten Motive, das mir 2017 vor die Linse gekommen ist. Eröffnet und betrieben wurde es 1913 durch ein kleines mittelständisches Unternehmen ehe 1929 die Karstadt AG das Warenhaus erwarb. Erbaut wurde es im Stil des “Historismus” mit zahlreichen Jugendstilelementen und gilt heute noch als eines der besterhaltenen Warenhäuser aus dem Beginn des 20. Jahrhundert.
Betritt man heute das noch immer leer stehende Gebäude, kommt man bei dem imposanten Anblick schnell ins Staunen. Im Innenraum fallen neben dem Granit Fußboden sofort die freitragenden Treppen ins Auge. Die tragenden Stützen des Gebäudes sind mit vielen kleinen Jugendstilornamenten geschmückt und lässt man seinen Blick nach oben schweifen, ist ein riesiges Glaskuppeldach mit von der Decke herab hängenden Kronleuchtern zu entdecken.
Nachdem 2. Weltkrieg wurde der Karstadt-Eigentümer enteignet, bekam es jedoch nach dem Ende der DDR zurück. Durch einige Neustrukturierungen der Firma und einem Verkauf an ein britisches Unternehmen erhielt das Haus den Namen “Hertie”. Zwei Jahre später musste das Warenhaus nach der Konzern-Insolvenz und trotz positiver Bilanz leider auch geschlossen werden. Seit 2013 ist das Gebäude wieder in neuem Besitz und wird aufwändig renoviert. Zwischenzeitlich wird es gern für Ausstellungen oder von der Filmindustrie genutzt, unter anderem wurde hier der Film “Grand Budapest Hotel” gedreht. Eine Neueröffnung ist für 2017 / 2018 geplant.
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