Ein kleiner Wohnwagen, zwei Campingstühle vorm Trabant, das Transistorradio spielt im Hintergrund. Susanne Lenz
August 2012
Wow, soviel Chaos auf einem Haufen sieht man selten. Das Gelände und die Hallen sind einfach nur verwildert und leer, jedoch sind die umliegenden Bürogebäude stark von Vandalismus und Zerstörung betroffen. Zu entdecken gibt es wenig, hier und da sind ein paar interessante Kleinigkeiten, vom eigentlichen Betrieb und der Produktion ist nicht mehr viel zu sehen.
Trotz längerer Suche hab ich wenige bis gar keine Informationen zum Gelände gefunden. Bis 1989 war es wohl ein Zweigwerk des IFA-Kombinates “Spezialaufbauten und Anhänger Werdau” (VEB Kraftfahrzeugwerk “Ernst Grube” Werdau). Es wurden Lkw-Anhänger und Auflieger größtenteils für den W50 hergestellt, die wohl größtenteils zum Export in Entwicklungsländer gingen. Eine Lackierstraße war auch vorhanden.
Infolge eines Konkursverfahrens gegen den Betrieb, besetzten 1994 die zu dieser Zeit schon länger nicht bezahlten 94 Beschäftigten das Gelände, um das Betriebsvermögen des aus Nordrhein-Westfalen stammenden Unternehmers vor weiterer „ausblutung“ zu schützen. Letztendlich wurde der Betrieb stillgelegt, einiges an Geld war verschwunden, wie auch das übliche (Gullideckel & Kabel) und bis 2006 war das Gelände so gut wie ungenutzt. Dann ließ sich eine Firma für Müllentsorgung auf dem Gelände nieder, ging jedoch insolvent als die Hallen bis unter die Decke mit etwa 3500 Tonnen Müll gefüllt waren …
Sechs Jahre später ist nun der größte Teil entsorgt worden und das Gelände wurde an zwei Schweizer Investoren verkauft, die auf dem Gelände zunächst Photovoltaikanlagen aufbauen wollen (Stand Anfang Juli 2012). Erste aufräumarbeiten finden schon auf dem Gelände statt und weitere Ideen zur Nutzung sind, Lagerflächen und Büros zu vermieten und eine Biogasanlage aufzubauen.