April 2015
“Das eigentliche Lebensglück, das in geistiger Ruhe und Zufriedenheit und seelischer Geradheit und Sicherheit besteht, darf man nie einem Menschen zusprechen, ehe man nicht gesehen hat, wie er den letzten und zweifellos schwierigsten Akt im Schauspiel seines Lebens spielt.”
Michel de Montaigne
Das Heim der Hundertjährigen hatte, wie soviele andere Komplexe auch, zu Beginn seiner Errichtung eine gänzlich andere Funktion. Ursprünglich für militärische Zwecke errichtet wurde es schon nach wenigen Jahren als Ausbildungsstätte für Pflege- und Sanitätspersonal genutzt sowie zum Lazarett umfunktioniert. Bis zu 40 Baracken und eine Krankenstation kam in den folgenden Jahren hinzu. Über den Krieg hinaus wurde es schließlich Jahrzehnte lang für alte und pflegebedürftige Menschen genutzt. Bei zeitweise voller Auslastung waren in den alten Baracken etwa Tausend Menschen unter sehr schlechten Bedingungen untergebracht.
Durch die langen Gänge zu laufen und die Vorstellung, dass hier einmal so viele Menschen auf so kleinem Raum untergebracht waren hat schon einen sehr komischen Beigeschmack. Die letzten Jahre des Lebens stellt man sich dann doch etwas romantischer vor. Aus fotografischer Sicht findet man trotz der unübersehbaren Zerstörung immer noch viele schöne Motive. Neben vielen kleineren Motiven ist vor allem der Große Saal mit den zu Boden gefallenen Kronleuchtern und den riesigen Wandmalereien sehr interessant.
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