Von der Kaiserzeit über den Nationalsozialismus bis zum Roten Stern
Mai 2012
Eine der größten ehemaligen Garnisonsstädte Deutschlands befindet sich in Brandenburg. Den Anfang legte Preußen 1890 mit dem Beschluss, die Feld- und Fußartillerieschießschulen aus der anwachsenden Reichshauptstadt Berlin, in die Nähe eines schon bestehenden Schießplatzes zu verlegen. Der Umzug nahm einige Jahre in Anspruch und für den besseren Austausch von Geräten und Garnisonen musste die „Königlich Preußische Militäreisenbahn“ weiter ausgebaut werden. So entstand ein komplett neuer, rein militärisch genutzter Stadtteil.
Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde das militärisch genutzte Gebiet weiter ausgebaut um Platz für das hinzugezogene Herr, die Luftwaffe und die Waffen-SS zu schaffen. Nach 1945 wurde das Gelände durch die Rote Armee besetzt, wiederum vergrößert und damit zur wichtigsten Militärbasis der UDSSR, größtenteils besetzt durch die „Poltawa-Division“. Bis zum endgültigen Abzug 1994 waren etwa 40.000 Mann stationiert, im Vergleich zu 15.000 Einwohnern der eigentlichen Stadt.
Seitdem ist das Areal ungenutzt. Einige Gebäude wurden restauriert und dienen jetzt als Wohnraum, andere wurden nach einem Filmdreh komplett abgerissen und der Rest verfällt nun langsam, wobei schon ein großer Unterschied im Verfall der Gebäude zu sehen ist. Trotz der Nähe zu Wohngebieten und der offenen Gebäude, hält sich der Vandalismus in Grenzen (außer hier und da mal ein paar Müllberge) und der natürliche Verfall ist sich selbst überlassen.