Zero – Transformation: Mosquito, Mad Max, Gemini, Medusa, Big Wheel
August 2012
Der erste Braunkohleabbau auf dem Gelände Golpa-Nord begann 1964. Zu Spitzenzeiten wurden ca. 18000 Tonnen Kohle pro Tag gefördert (insgesamt 70 Mio. Tonnen). Aufgrund des Hohen Aschegehalts der Kohle hatte sie jedoch keinen besonders guten Brennwert, weswegen sie auch gerne als „Blumenerde“ bezeichnet wurde. Der Abbau wurde 1991 auf dem Teil des Geländes beendet auf dem jetzt die Ferropolis Arena steht.
Im selben Jahr entstand auch die Idee zum heutigen Veranstaltungsort. So wurden die eigentlich zur Verschrottung vorgesehenen Bagger in Y-Form nach einem Entwurf des Bühnendesigner Jonathan Park 1995 auf die Halbinsel gefahren. Von ihm erhielten sie auch ihre heutigen Namen. Die Arena fasst maximal 25000 Besucher und wurde 2005 mit dem „Live Entertainment Award“ als beste Veranstaltungsstätte in Deutschland ausgezeichnet.
MOSQUITO, Eimerkettenbagger (Bagger 197),
wurde 1941 in Magdeburg gebaut und ist der älteste der in Ferropolis steht. Neben dem Tagebau Golpa-Nord war er auch in Zschornewitz und in Muldenstein im Einsatz. Er war auch der erste 1964 und letzte 1991 der im Tagebau einen Kohlenzug beladen hat.
Der Bagger war 24h im Einsatz und musste von mindesten 3 Personen bedient werden, meist waren es jedoch 6 Arbeiter. Bedient wurde er vom Baggerfahrer, dem Belader, dem Tellerwerter und mindestens einem Maschinist.
Kennzeichnung: ERs 400 Bg 197 (kleines Bild Nr.4)
E: Eimerkettenbagger
R: Raupenfahrwerk
s: schwenkbar
400: Eimerinhalt in Litern
Bg 197: Bagger 197
MAD MAX, Eimerkettenbagger (Bagger 651),
wurde 1962 in Köthen erbaut, war jedoch bei der Stillegung des Tagebaus schon länger nicht mehr im Einsatz und sollte eigentlich verschrottet werden. Nur durch den Zufall des Projekts Ferropolis steht er heute noch an Ort und Stelle.
Das besondere an ihm ist das er keinen Drehteller besitzt. Die von ihm transportierte Erde gelangte direkt zu den Schüttschächten unter dem Gerät. Durch seine enorme breite war es möglich zwei Gleise unter ihm hindurch zu verlegen, wodurch auch zwei Züge gleichzeitig beladen werden konnten. So wie der Bagger auf dem Bild steht konnte er jedoch nicht arbeiten, die Eimerleiter war bei der Kohleförderung zur Seite geschwenkt.
Kennzeichnung: Es 1120.2 Bg 651 (großes Bild)
E: Eimerkettenbagger
s: schwenkbar
1120: Eimerinhalt in Litern
2: zwei Schüttschächte
Bg 651: Bagger 651
GEMINI, (Absetzer 1022),
wurde 1958 in Köthen gebaut. Er besteht aus dem Aufnahmegerät mit einer kurzen Eimerkette (hinterer Teil) und dem vorderen 60m langen Abwurfgerät, das 250° schwenkbar ist.
Er wurde nicht zu Kohlegewinnung erbaut, sondern um den gewonnen Abraum zu verteilen. Dazu wird neben dem Bagger ein 2m tiefer Graben ausgehoben. Neben diesem Graben verlaufen Schienen für die Züge. Die Züge kippen in den ausgehobenen Graben den gewonnen Abraum. Der Bagger nimmt diesen wiederum auf und transportiert den Abraum auf das schwenkbare Abwurfgerät. Dieses verteilt durch umher schwenken den Abraum dann entweder in schon bereits entkohlte Gruben und auf Halden.
Kennzeichnung: A2s 2240 Abs. 1022 (kleines Bild Nr.3)
A: Absetzer
2: zweiteilig
s: schwenkbar
2240: Fördermenge
Abs. 1022: Absetzer 1022
MEDUSA, (Abesetzer 1025),
ist der zweite „kleinere“ Absetzer auf dem Gelände, allerdings ist er mit 36m höhe auch höchste in Ferropolis. Er wurde 1959 in Köthen erbaut, besteht aber aus nur einem Teil.
Die Eimerkette ist auf dem kleinen Bild Nr.2 & 4 zu sehen. Er war bzw. musste das ganze Jahr, im Sommer wie auch Winter durchgängig im Einsatz sein, da zu dieser Zeit die gesamte Energieversorgung der DDR von der Braunkohle abhängig war. Er war bis zur Schließung der Tagebaus im Einsatz.
Kennzeichnung: As 1600 Abs. 1025 (großes Bild)
A: Absetzer
s: schwenkbar
1600: Fördermenge
Abs. 1025: Absetzer 1025
BIG WHEEL, Schaufelradbagger (Bagger 1521),
wurde erst 1984 erbaut, war jedoch nicht in Golpa-Nord im Einsatz. Er wurde jedoch symbolisch für das Ende des Braunkohleabbaus in der Region neben den anderen vier Transformers hinzu gestellt.
Er ist neben dem Mosquito der einzige Raupenbagger auf dem Gelände. Die Kabine nahe des Schaufelrades war in der Höhe verstellbar, je nach Schaufelradposition. Dieses ließ sich nur bis zur Standebene absenken. Hinter dem Bagger wurde die geförderte Kohle dann auf Züge beladen und abtransportiert.
Kennzeichnung: SRs 1300 (Bagger 1521) (großes Bild)
SR: Schaufelradbagger
s: schwenkbar
1300: Eimerinhalt in Litern